Das Appenzellerland hat einen ganz eigenen, unwiderstehlichen Reiz - die Mischung zwischen verschrobener Ländlichkeit und raffiniertem Geschäftssinn, mit dem Touristen angezogen und versorgt werden, spricht für sich.
Die Appenzeller sprechen nicht viel, aber sie sind schlau. Und die schönsten Gesichten über sie liest man im toll gemachten Regionalblatt, dem "Appenzeller Volksfreund". Man findet ihn etwa in der wunderbaren Eisdiele "Lokal" am treffend benannten Schmäuslemarkt.
Einen guten Mittagstisch inmitten der Fussgängerzone bietet die Bäckerei "Drei Könige" - fast ein bisschen mondän für Appenzell, aber schon richtig. Toll ist die stilvolle Möblierung der Terrasse, denn, so die Leute von den "Drei Königen": "Der Gast ist König - und Könige sitzen nicht auf Plastikmöbeln."
Das Nachtlager aufgeschlagen hat der "Gentleman Camper" auf dem Appenzeller "Eischen", wo einer von zwei grösseren Appenzeller Campingplätzen zu finden ist. Achtung: der Platz liegt etwa 45 Minuten Fussmarsch über dem Städtchen - der Weg lohnt sich allerdings sehr, denn er führt entlang den ortstypischen Symbolen religiöser Verehrung vorbei an Kuhherden und über wunderbar matschige, gluckernde Torfwiesen.
Wer den Fussmarsch scheut, dem sei der auf Abruf fahrende "Publicar" empfohlen, der vom Appenzeller Bahnhof auf den Eischen fährt.Mit bis zu 15 Personen findet man in den wendigen Mini-Postautos locker Platz.
Auf dem Eischen, zu dem ein respektabler Landgasthof gehört und der Kindern einen grossen Abentzeuerspielplatz bietet, ist es gemütlich, aber mitunter frisch!Das Bier hätte man Mitte Juli draussen kaum kühlen müssen ...
Die Abgeschiedenheit des Eischen macht sich abends bezahlt, wenn man vom Berg aus einen wunderbaren Ausblick auf das Appenzellerland, den Alpstein und das ständig wechselnde wetter hat.
Auch der Morgen auf dem Appenzeller Hausberg ist toll - das Wetter durchzogen, aber das Licht perfekt, und die Luft frisch wie nirgends im Flachland.
Der Aufbruch zur nächsten Etappe erfolgte am Morgen des 29. Juli und führte von Appenzell über den "Stoss" (943 M.ü.M.) ins St. Galler Rheintal.
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