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Sonntag, 14. August 2011

Tour de Suisse, die nachgeholte Etappe - ein Tag am Rhein

Der Rhein, mit fast 1300 Kilometern Länge einer der bedeutendsten Flüsse Europas, beginnt entgegen eines oft gehörten Missverständnisses nicht im Dreiländereck bei Basel, sondern hat bis dort, von wo an er offiziell "Oberrhein" heisst, bereits rund einen Viertel seines Weges zurückgelegt. Höchste Zeit, diesen majestätischen Strom von Basel an aufwärts ein paar Kilometer zu begleiten, in Richtung "Hochrhein"!


Begonnen hat die Rheinreise in Basel im Hotel Krafft, einem der schönsten der Stadt, direkt am Rhein gelegen. Das Hotel Krafft gehört zu den historischen Hotels der Schweiz und verströmt eine wundersame Ruhe.


An der Basler Rheinpromenade liegen einige der schönsten Basler Häuser, etwa das Männerheim der Heilsarmee oder auch das Clubhaus der Rheinfischer Basels ...


Von Basel aus ging's mit dem VW California übers Lörracher Hinterland den Hochrhein hoch - man kann den Rhein sowohl auf Schweizer wie Deutscher Seite hochfahren, und man verliert ihn kaum je aus den Augen. Rasten kann man in eingen schönen historischen Städtchen am Rhein, etwa in Rheinfelden oder Laufenburg - sowie in Eglisau! Dieses etwas verschlafene und touristisch nur moderat belastete Städtchen hat einen eigentümlichen Liebreiz.



Von Eglisau ging's nach einer kurzen Mittagsrast mit herzhaftem Lunch auf einer Rheinterrasse weiter nach  Osten, Richtung Rheinau, wo der Rhein eine sanfte Schleife macht und zwei Halbinseln bildet, auf denen das Kloster Rheinau sowie die Zürcher Staatskellerei liegen. Die Klosterkriche kann gut mit den Sakralbauten wesentlich grösserer Europäischer Städte mithalten, und die darin aufgebahrten Heiligenfiguren des Clemens und Vincentius sind von einer fremdartig-bizarren Schönheit.




Wer übrigens echte Mammutbäume mit einem Stamm-Durchmesser von zwei Metern und mehr sehen will, muss dazu nicht nach Kalifornien fliegen, sondern findet sie auch im Hof der Klosterkirche der Rheinau ...


Nach der Rheinau ging's weiter zum unvermeidbaren Rhein-Touristik-Ziel Nr. 1, dem Rheinfall bei Neuhausen. Hier tosen - je nach Saison - zwischen 380 und 700 Kubikmeter Wasser pro Sekunde die Felsen hinunter, und das wollen - zu Recht - Tausende von Menschen sehen. Die Horden hässlich angezogener Touristen sind etwas mühsam, aber das Naturspektakel lohnt den Zwischenhalt gleichwohl.



Nach Neuhausen kommt Schaffhausen - eine der reizendsten Schweizer Städte am Rhein, die einen ganz eigenen Charakter bewahrt hat. Eine Attraktion in Schaffhausen sind der Kreuzgang des Klosters und das Museum zur Allerheiligen, sowie die Brunnenfiguren der Altstadt, die zu studieren sich teilweise echt lohnt ...



... weil sie seltsame Charakteristika aufweisen, wie etwa der dunkelhäutige König Kaspar alias "Mohrenjoggeli", den man nicht nur wegen seines goldenen Schwertes und Pokals wegen genau anschauen sollte, sondern auch ... wegen der markanten Beule in seiner Hose, die frech unter seinem gefältelten Rock hervorschaut!


Nach Schaffhausen käme noch Stein am Rhein, wo wir aber nicht Halt gemacht haben, weil der unstreitbar pittoreske Ort gerade von den üblichen Horden ergrauter Bustouristen üvervölkert war und ausserdem irgendein hässliches Open Air mit Bierzelten in der Altstadt stattfand. Stattdessen ging es weiter zum vielleicht kleinsten, feinsten und liebenswürdigsten Klöstchen am Rhein, der Insel Werd zwischen Stein am Rhein und Eschenz.



Die Werd- oder Othmarsinsel markiert das Ende des Hochrheins, der ab hier Seerhein heisst und in den Untersee übergeht. Auf der Insel steht ein Minikloster, das dem Benediktinerorden von Einsiedeln gehört, aber an eine kleine Gruppe Franziskanermönche verpachtet ist. Sie und ihr roter Kater, der im Sommer auf der Treppe vor dem Kloster und im Winter in der Krippe der Kapelle schläft, wohnen und leben hier. Man erreicht die Insel nur über einen rund 150 Meter langen Holzsteg vom Eschenzer Ufer aus.

Ende der Etappe!

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